Aus dem Wald wird ein Park

21 Okt. 2009

Höchster Kreisblatt vom 21.10.2009


Aus dem Wald wird ein Park
Die Zukunft des Bergparks

Von Manfred Becht

Der Förderkreis hat eine positive Bilanz der abgelaufenen Sommersaison gezogen. Im Winter ist der Park für die Öffentlichkeit nicht zugänglich, aber die Waldarbeiter werden demnächst dort werkeln.

Schon bei ihrer Wahl im vergangenen Jahr habe sie das Ziel gehabt, im Sommer 2009 jeden Monat eine öffentliche Veranstaltungim Bergpark zu machen, berichtet Dr. Diana Seiler, die Vorsitzende des Förderkreises Bergpark Villa Anna. Das hat auch geklappt, und die Führungen sind mit bis zu 60 Teilnehmern zu einem Renner geworden. „Die Resonanz war gigantisch”, freut sich Seiler.
Dabei sind es nicht nur die Eppsteiner, die sich für diese erst neuerdings wieder bekannt gewordene Attraktion interessieren. Aus dem ganzen Main-Taunus-Kreis, aber auch aus Frankfurt und Wiesbaden kämen die Besucher. Der Verein hat jetzt einen mobilen Verstärker angeschafft, damit sich etwa Bertold Picard, der einen Teil der Führungen übernimmt, überhaupt Gehör verschaffen kann.

Sponsoren gesucht

Nicht so gut angenommen wurden Führungen für Kinder, bei denen es etwa um biologische Zusammenhänge ging. Dass so wenige kamen, führt Seiler auch darauf zurück, dass die Führungen in den Ferien lagen. Das soll im nächsten Jahr anders werden, und es ist auch eher daran gedacht, etwas für Familien anzubieten. Das ist auch eine Reaktion darauf, dass sich die Eltern sehr positiv über die Veranstaltungen für Kinder geäußert haben.

Fest steht, dass im nächsten Jahr auch Eppsteins neue Stadtarchivarin, Monika Rohde-Reith, Führungen anbieten wird. Mehr wird über die Pläne für 2010 noch nicht verraten, jetzt soll sich der Vorstand darüber Gedanken machen, so Seiler. 2009 sei es erst einmal darum gegangen, den Park bekannt zu machen, gerade auch in Eppstein. Die inzwischen auf 50 gestiegene Zahl der Mitglieder deutet an, dass dies durchaus gelungen ist. Auch weil man sich darauf konzentrieren wollte, hat man Überlegungen etwa zur Zukunft des Taubenhauses zurückgestellt. Dieses kleine Gebäude wurde zwar baulich hergerichtet, eine Entscheidung über die künftige Nutzung ist aber noch nicht gefallen.

In den kommenden Monaten möchte man ganz praktisch damit beginnen, aus dem Wald wieder einen Bergpark zu machen. Dieser wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts angelegt, wobei exotische Bäume und die Blickachsen zu einzelnen Gebäuden im Park und etwa zur Eppsteiner Burg die wichtigsten Gestaltungselemente waren. Ziel ist, gerade diese Blickachsen wiederherzustellen. Dazu müssen einige Bäume und Sträucher verschwinden, was aber schwieriger ist, als sich der Förderkreis es vorgestellt hat. Zahlreiche Ortstermine hat es gegeben, über viele Bäume mit verschiedenen Stellen vom Denkmalschutz bis zur Unteren Naturschutzbehörde ausführlich diskutiert. Man einigte sich darauf, schrittweise vorzugehen. In einer ersten Etappe sollen im nächsten Jahr etwa 60 Bäume verschwinden, was sich nach Seilers Einschätzung gar nicht groß bemerkbar machen wird. Freilich kann das nur ein Anfang sein. Seiler: „Sonst bleibt es ein Wald und wird nie ein Park.”

Allerdings kostet das Vorhaben auch „eine niedrige fünfstellige Summe”. Um das Ganze zu finanzieren, möchte sich der Förderkreis jetzt auf diese Suche nach Sponsoren machen. Dass sich die Stadt angesichts der knappen Kassenlage daran finanziell nicht beteiligen kann, hat Diana Seiler akzeptiert – sie ist schon froh, dass sich die Stadt auf ihrem Teil des Geländes sich mit ihren Waldarbeitern an dem Umgestaltungsprojekt beteiligt.