1991 – 2001: Viel Geld für die Denkmäler

Bis dahin war die Geschichte des VVE eng mit der Stanniolfabrik verbunden gewesen. 1990 verließ man die Tradition, dass der Erste Vorsitzende des Verschönerungsvereins jeweils Eigentümer, Geschäftsführer oder Gesellschafter der Stanniolfabrik war. Marga Weber, die neue Vorsitzende, war als gebürtige Eppsteinerin dem Verein und seinen Zielen schon immer eng verbunden.

In ihrer Amtszeit wurde eine Fülle von Projekten in Angriff genommen und vollendet. Aus Anlass seines hundertjährigen Bestehens wurde der Kaisertempel 1994 von Grund auf saniert. Mit Hilfe vieler, auch auswärtiger Spender und Sponsoren wurden dafür 80 000 DM (fast 41 000 Euro) investiert. Beiträge von 500 DM und mehr sind auf einer Tafel an der Fassade vermerkt. Im Jahr 2000 gab es einen neuen Innenanstrich in Pompejanisch-Rot, auf der Plattform des Tempels wurden ein Fernrohr und eine Panoramakarte angebracht. Im Kriegerwald mussten zwei baufällige hölzerne Aussichtstempel neu errichtet werden: 1993 der Georg-Sparwasser-Tempel für 40 000 DM (rund 20 500 Euro) und 2001 der Männerchor-Tempel für 45 000 DM (etwa 23 000 Euro). In die Restaurierung des Pioniertempels nahe dem Eppsteiner Stadtbahnhof flossen 1991 weitere 10 000 DM (5100 Euro). An der Mendelssohn-Gedenkstätte, die an Besuche des Komponisten in Eppstein erinnert, wurde der historische Gedenkstein 1995 durch ein neues, größeres Denkmal nach dem Entwurf des Eppsteiner Architekten Hans Jakob Sauer ergänzt.

Zu den Anliegen Marga Webers gehörte es, die anderen Eppsteiner Stadtteile stärker bei der Projektplanung einzubeziehen. So ließ der VVE am Ortsrand von Vockenhausen, unweit der ehemaligen Schmelzmühle, 1999 mit aus vielen Spenden stammenden 60 000 DM (30 700 Euro) ein von Walter Hertel entworfenes Denkmal errichten. Es nimmt Bezug auf die historische Eisengießerei und das spätere Domizil des Künstler-Ehepaars Robert Michel und Ella Bergmann-Michel. Weitere Mittel des Vereins galten, wie stets, dem Aufstellen von Ruhebänken und dem Anpflanzen von Bäumen und Blumen in allen Stadtteilen. Und im September 1991 fand auf Initiative von Marga Weber das erste Kaisertempelfest statt, bei dem sich seither alljährlich viele Gäste bei Musik, Speis' und Trank rings um das Denkmal versammeln.