Verein plant einen Rundweg

01 Okt. 2008

Höchster Kreisblatt vom 01.10.2008

Verein plant einen Rundweg

Der Förderkreis Bergpark Villa Anna steckt in der Zwickmühle: Investiert er die vorhandenen Mittel im nächsten Jahr so, dass die Bürger etwas sehen können von den Bemühungen, wieder einen Park aus dem Gelände zu machen?Das wäre wichtig, um neue Mitglieder und Sponsoren zu gewinnen, die der Verein dringend braucht. Oder steckt er das Geld in Maßnahmen zur Erhaltung des Baumbestandes? Denn da gibt es an einigen Stellen Handlungsbedarf. Von einer „schwierigen Entscheidung” spricht Diana Seiler, die Vorsitzende des Fördervereins. Hubert Rößner, ein Forstdirektor im Ruhestand aus Aschaffenburg, hat einige Bäume und Büsche benannt, die dringend von Efeu und anderem Gewächs befreit werden müssen. Auch gibt es kleinere Bäume, die nicht am richtigen Standort stehen, irgendwann aber so groß sein werden, dass sie nicht mehr umgepflanzt werden können.

Schön wäre es auch, das Taubenhaus fertigstellen zu können, das am oberen Ende des Parks steht. Aber dieses Projekt könnte in der Warteschleife bleiben, nachdem die Holzkonstruktion bereits instandgesetzt wurde. Außerdem fehlt immer noch eine zündende Idee, was der Verein mit dem Häuschen wohl anfangen kann.

Ideen für den Park dagegen gibt es genug. Forstdirektor Rößner hat in diesem Sommer sämtliche Bäume und Sträucher bestimmt und kartiert. Diana Seiler hat nun eine umfangreiche Dokumentation zur Bedeutung und zum Zustand aller wichtigen Bäume. Rößner hat auch einen Rundweg vorgeschlagen, der die Besucher an den markantesten Pflanzen vorbei führen würde. Die Wege sind vorhanden, Seiler hofft, dass sie bis zum nächsten Sommer ausgeschildert werden können.

Der Fachmann hatte sich schon vor einigen Wochen sehr positiv über den Zustand der Bäume geäußert. Vor allem den Exoten - Mammutbäume, Esskastanien, Weymouthkiefern, griechische Tannen und orientalische Fichten - scheinen die Luftschadstoffe bislang nichts anhaben zu können. Die meisten wurden schon gepflanzt, als der 70 000 Quadratmeter große Park nach 1880 im Auftrag der Frankfurter Familie Neufville angelegt wurde. Die ließ damals die Villa Anna als ihren Landsitz bauen.

Der von Rößnder vorgeschlagene Rundweg führt auch an den Aussichtspunkten und Blickachsen vorbei, die einst die besonderen Reize dieses Parks ausgemacht haben und die wieder entstehenn sollen. Es hätte durchaus seinen Reiz, eine dieser Blickachsen hinüber zur Burg wieder freizulegen, sagt Diana Seiler. Entscheiden wird darüber der Vereinsvorstand, der im November seine nächste Sitzung hat. Der Elan der Förderkreischefin wird auch gestärkt von dem großen Interesse, auf das der Bergpark stößt, gerade auch bei auswärtigen Besuchern. Bis zu 60 Personen haben an den Führungen teilgenommen, die in den vergangenen Monaten stattgefundenn haben. Neue Termine dafür gibt es erst im nächsten Jahr wieder; wer den Bergpark auf eigene Faust erkunden möchte, der kann das samstags, sonntags und an Feiertagen noch bis Ende Oktober zwischen 10 und 17 Uhr tun. bt