Jahresrückblick 2014

Für den Verschönerungsverein Eppstein war 2014 ein gutes Jahr. Eine neue Vorsitzende trat ihr Amt an, die Veranstaltungen des Vereins waren erfolgreich, und er übernahm im Interesse der Stadt und ihrer Bürger eine weitere Aufgabe: die öffentliche Zugänglichkeit des Rundwegs im Bergpark Villa Anna in Alt-Eppstein zu sichern. Der VVE tritt damit die Nachfolge des Förderkreises Bergpark Villa Anna e. V. an, der sich 2014 aufgelöst hat. Die nächsten Jahre werden zeigen, was über das Mindestmaß der Zugangssicherheit hinaus für den Bergpark getan werden kann.

Dank an alle Sponsoren und Helfer

Auch am Ende dieses Jahres steht an erster Stelle der Dank an die Sponsoren des Vereins und an die vielen Helfer aus Vorstand, Mitgliedschaft und dem Kreis der Freunde und Förderer. Ohne deren Unterstützung wären weder die Projekte des VVE noch seine Veranstaltungen – in erster Linie das Kaisertempelfest und die Beteiligung am Eppsteiner Weihnachtsmarkt – zu verwirklichen, deren Erträge wieder den Aktivitäten des Vereins zugute kommen.

120 Jahre Kaisertempel

Der traditionelle Neujahrsempfang der Stadt Eppstein am 19. Januar im Bürgersaal stand 2014 im Zeichen zweier Jubiläen: Der Burgverein Eppstein e. V. besteht 40 Jahre, und der dem Verschönerungsverein gehörende Kaisertempel wurde vor 120 Jahren vollendet. Beide Anlässe wurden in kurzen Referaten der Vorsitzenden thematisiert. Der VVE nutzte darüber hinaus die Gelegenheit, eine kleine Kollektion von Ansichten des Kaisertempels – Fotos, Gemälde, Zeichnungen – im Vorraum des Bürgersaals auszustellen, das im Vorjahr vollendete Buch „Der Verschönerungsverein von 1878 – Ein Stück Eppsteiner Geschichte” seiner Ehrenvorsitzenden Dr. Marga Weber anzubieten und mit seinen aktuellen Druckschriften für sich zu werben.

Harmonische Mitgliederversammlung

Die Mitgliederversammlung des VVE fand am Freitag, dem 28. März im Rathaus I im Eppsteiner Stadtteil Vockenhausen statt. Vor den 39 Teilnehmern erstattete der stellvertretende Vorsitzende Dr. Gerold Lingnau Bericht über Projekte, Veranstaltungen und Finanzen des Jahres 2013. Er teilte den Entschluss des Vorstands mit, die Aufgaben des Förderkreises Bergpark Villa Anna als zusätzliches Projekt zu übernehmen, wenn dieser seine Tätigkeit einstellt, und für die weitere öffentliche Zugänglichkeit der Anlage zu sorgen. Im Mittelpunkt der Zusammenkunft stand die turnusmäßige Wahl des Vorstands. Zur neuen Vorsitzenden wurde Claudia Piontke bestimmt, Stellvertreter bleibt Dr. Gerold Lingnau, Kassenverwalter Dr. Ulrich Tergau. Das Amt des Schriftführers musste mangels Kandidaten unbesetzt bleiben. Als Beisitzer für Ehlhalten schied Josef Ernst aus, an seine Stelle wurde Tina Waelzer gewählt. Für Claudia Piontke – bisher Beisitzerin für Alt-Eppstein – kam Dieter Neuhaus in den Vorstand. Die übrigen Beisitzer wurden wiedergewählt. Zum Kassenprüfer für zwei Jahre wurde Helmut Schaarschmidt bestellt. Sämtliche Wahlen erfolgten einstimmig, ebenso die Entlastung des Vorstands für 2013. Im Anschluss an die Tagesordnung hielt Gesine Weber, Kreisarchäologin aus Offenbach, ein Referat über neue Ausgrabungen in Hainhausen, dem Stammsitz der Herren von Eppstein.

Laubkehren: Die freiwillige Fron

Während des Eisenbahn-Tunnelbaus der vergangenen Jahre, der den Zugang zum Kriegerwald teilweise abgeschnitten hatte, wurde auf das traditionelle Laubkehren des VVE verzichtet. In diesem Jahr ist der Verein zur alten Übung zurückgekehrt und hat am ersten April-Donnerstag die drei Aussichtstempelchen in Alt-Eppstein, oberhalb der Bahnstrecke, und ihre Zugangswege für die Frühjahrssaison hergerichtet. Ein gutes halbes Dutzend Mitglieder hat sich dafür zur Verfügung gestellt und die Arbeiten zügig erledigt. Die freiwillige Fron wurde abschließend in fröhlicher Runde mit (von Mitgliedern gesponsertem) Kaffee und Kuchen im Sparwasser-Tempel belohnt.

Auf den Spuren Eppsteins als Kurstadt

Am 21. April, Ostermontag, hat das Stadt- und Burgmuseum Eppstein in Zusammenarbeit mit dem Verschönerungsverein wieder zu einem Osterspaziergang eingeladen. Er stand dieses Mal unter dem Motto „Eppstein als Kurstadt”. Gestartet wurde am Stadtbahnhof Eppstein, der Weg endete auf Burg Eppstein mit Kaffee und Kuchen in der Kemenate. Dazwischen lagen einige Stationen, die für den Kurbetrieb in Eppstein ausgangs des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Bedeutung waren. Monika Rohde-Reith, die Leiterin des Stadt- und Burgmuseums, Dr. Marga Weber, Ehrenvorsitzende des Verschönerungsvereins, und sein stellvertretender Vorsitzender Dr. Gerold Lingnau gaben dazu Erläuterungen und steuerten Anekdoten und Erinnerungen bei. Der VVE hatte damals großen Anteil am Herausputzen von Eppstein als Kurort.

Fußball-WM statt Bergpark Villa Anna?

Der Bergpark Villa Anna oberhalb des Eppsteiner Stadtbahnhofs bietet auf seinem Rundweg, der jetzt in der Obhut des Verschönerungsvereins steht, eine Fülle von schönen und interessanten Dingen, die entdeckt werden wollen. Darauf wollte Martin Alberts, Vorstandsmitglied des VVE, mit einer Führung Kindern und Erwachsenen am 22. Juni Appetit machen. Doch seine Enttäuschung war groß: Außer ihm hatten sich nur zwei Teilnehmer zu der Veranstaltung eingefunden, in der Informationen zu Geologie, Landschaft, Geschichte, Gärten im Allgemeinen und Parks im Besonderen sowie zu Pflanzen und Bäumen gegeben werden sollten. So musste die sorgfältig vorbereitete und rechtzeitig angekündigte Führung leider

abgeblasen werden. Am Wetter kann es nicht gelegen haben. Vielleicht doch an der Fußball-WM? Das erste Spiel des Tages begann freilich um 18.00 Uhr, und da wäre der Rundgang längst beendet gewesen.

Bus-Ausflug nach Limburg und Diez

2014 gab es wieder einen Busausflug des VVE. Er führte am 26. Juli die 36 Teilnehmer zunächst nach Limburg. Dort zeigte eine Führung im Dom, welche wechselnden Perspektiven, Lichteffekte und akustischen Überraschungen dieser wunderschöne Kirchenbau zu bieten hat. Nur äußerlich besichtigt wurden die umstrittenen, doch architektonisch gelungenen Bischofs-Neubauten. Danach konnte man seine Mittagspause in der malerischen Altstadt individuell gestalten. Anschließend ging es lahnabwärts in die Nachbarstadt Diez. Dort wurde das Schoss Oranienstein besichtigt, einer der Stammsitze des niederländischen Königshauses und seit 1962 im Eigentum der Bundeswehr als Sitz einer Sanitätsverwaltung. Die Räume einschließlich eines kleinen Museums glänzen mit Stuck und Fresken, die Schlosskapelle zeigt sich dagegen eher schlicht. Ein hübscher Garten hoch über der Lahn ergänzt das Ensemble. Zum Abschluss spazierte die Gruppe durch die Altstadt von Diez, besuchte das Grafenschloss auf einem steilen Felsen – heute Jugendherberge – und nutzte die Gelegenheit zu einer Kaffeepause im Schatten: Denn das sonnige Wetter hielt, bis der Bus wieder auf der Rückfahrt war. Großes Lob spendeten die Teilnehmer den Organisatoren Irene und Manfred Milchereit, die den Ausflug bestens vorbereitet hatten.

Der VVE stellt sich auf dem Wochenmarkt vor

Den Eppsteiner Vereinen wird vonseiten der Stadt seit einiger Zeit Gelegenheit geboten, sich und ihre Tätigkeit beim Eppsteiner Wochenmarkt – auf dem Wernerplatz in Alt-Eppstein jeweils am ersten Freitagstermin im Monat – zu präsentieren. Der VVE hat das am 1. August getan. Neben mündlichen Informationen und schriftlichem Material über die Arbeit des VVE wurden den Marktbesuchern zur Erfrischung Apfel-Secco und Mädesüß-Saft gereicht. Zudem konnten sie sich an einem Eppstein-Quiz beteiligen, bei dem es Foto-Ansichten aus allen fünf Stadtteilen richtig zu erraten galt. Frau Ursula Kühnhold freute sich über den Hauptgewinn, einen Gutschein für ein Essen im Ristorante Kaisertempel.

Kaiserwetter, Jazz und Clownerien

Zum 24. Mal fand am Sonntag, dem 7. September das Kaisertempelfest des VVE am schönsten Aussichtspunkt Eppsteins statt. In diesem Jahr gedachte der Verein der Fertigstellung des Kaisertempels vor 120 Jahren: Eine Gruppe Eppsteiner Bürger unter Führung des VVE-Gründers Josef Heinrich Flach hatte die Mittel dafür aufgebracht. Das Fest lockte bei idealem Wetter wieder viele Besucher zum Kaisertempel, die gern auch den Bus-Shuttledienst der Malteser und des Autohauses Kaufmann (Hofheim) in Anspruch nahmen. Wegen mehrerer Parallelveranstaltungen in Eppstein blieb ihre Zahl allerdings hinter der gewohnten zurück. Erstmals spielte die Phoenix Jazzband aus Hofheim auf, sie bot populären Jazz in dezenter Lautstärke und wechselte auch ihre Position innerhalb des Geländes, so dass alle Besucher zufrieden sein konnten. Sie wurden erstmals auch von einem Clown unterhalten: „Herr Bauch” machte seine Späße, die nicht nur den Kindern große Freude bereiteten, sondern auch bei den Erwachsenen sehr gut ankamen. Vom Angebot an Gegrilltem, besonders den beliebten Wildschwein-Bratwürsten, und an Torten und Kuchen wurde gern Gebrauch gemacht, auch der Kaltgetränke-Ausschank meldete erfreuliche Umsätze. Eine Verlosung zugunsten des Bergparks Villa Anna ergab Hannelore Nagel als Gewinnerin: Ausgerechnet die Losnummer 13 (von 200) brachte ihr Glück, und sie durfte sich auf ein Dinner For Two im Kaisertempel freuen, zubereitet von Aldo Grasso und seiner Brigade vom Ristorante Kaisertempel.

Kein Beispiel für „Farbe”

Am zweiten September-Sonntag findet alljährlich der „Tag des offenen Denkmals” statt, der von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz koordiniert wird. Der VVE hatte in den vergangenen Jahren mehrmals diese Gelegenheit genutzt, von ihm betreute Objekte vorzustellen – wenn das Jahresthema passte. Das Motto für 2014 lautete „Farbe”, und dazu konnte der VVE beim besten Willen nichts mit Vorbildfunktion beisteuern.

Der Sonntag rettete den Weihnachtsmarkt

Wie alle Jahre war der VVE am dritten Advents-Wochenende – diesmal der 13./14. Dezember – auf dem wunderschönen Eppsteiner Weihnachtsmarkt in der Altstadt mit einem Stand vertreten. Er bot dort neben selbstgebackenen Plätzchen, Marmeladen und Latwerje auch die beliebte Wildschweinwurst in Dosen, Holzschnitzfiguren und – neu – Stofftaschen mit dem Bild des Kaisertempels an. Ebenso war der Verein mit einem Nachdruck des Aufsatzes von Stadtarchivar i. R. Dr. Bertold Picard über den Bergpark Villa Anna, erschienen im Sammelband „Frankfurter Parkgeschichten” (erschienen im Societäts-Verlag, Frankfurt am Main), am Stand vertreten. Der Samstag war verregnet, der Besuch des Markts und die Verkäufe am Stand waren entsprechend schwach. Der Sonntag brachte trockenes Wetter und bessere Geschäfte: Der VVE konnte die Schwäche des Vortags wettmachen und seine Waren bis zum letzten Stück verkaufen. So wurde der Umsatz des Vorjahrs in etwa wieder erreicht. Der Überschuss aus der Beteiligung am Weihnachtsmarkt fließt – ebenso wie der Gewinn aus dem Kaisertempelfest – in die vielfältigen Projekte des Vereins.